Ich denke auch, dass Extrovertierte einfach durch ihre Arte viel mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen und dadurch viel präsenter sind. Introvertierte fallen eben nicht auf und man übersieht sie schnell. Dadurch dürfte sich der Eindruck sicher auch verstärken, es gäbe viel mehr Extrovertierte. Sogar als Introvertierte fällt es mir oft schwer an den Extrovertierten „vorbei zu schauen“. Egal wie das Verhältnis Extro-/Intro-/Ambivertierte in der Gesellschaft nun wirklich auf uns wirkt – ich denke bei den Introvertierten gibt es einfach eine größere „Dunkelziffer“ und somit verfälscht sich unser Bild von dieser Verteilung wahrscheinlich immer ein bisschen.
Das ist wahrscheinlich auch mit ein Grund, warum Extrovertierte scheinbar eher als Idealvorstellung in unseren Köpfen verfestigt sind (zumindest solange man es nicht reflektiert und kritisch hinterfragt). Ich sehe das so, wie z.B. mit Schönheitsidealen, die bspw. über die Medien verbreitet werden. Man sieht einfach dauernd nur schlanke Frauen auf den Plaktaten, möglichst noch knapp bekleidet, lange Beine, schmale Taille und so weiter und so weiter. Man wird so mit dieser einen Vorstellung von Schönheit zugeballert, dass man ja kaum noch anders kann, als sich das zum Ideal zu machen (und sich dann ggf. schlecht zu fühlen, weil man nicht in dieses Bild hineinpasst). Das sind zumindest die auffälligen und offensichtlichen Anteile; nach Alternativen muss man schon mit der Lupe suchen.
– Das sind zumindest die Gedanken, die mir gerade dazu gekommen sind.
PS: Ich habe den Blog neulich erst entdeckt und bin noch auf Entdeckungsreise, aber ich bin jetzt schon total begeistert, dass du so einen Blog betreibst und ja auch fast jedem hier persönlich antwortest auf die Kommentare! Super